Lesen ist eine wertvolle Kulturtechnik. Es ist weit mehr als das Vortragen von Texten. Der Vorlesende schlüpft dabei in eine Rolle und entführt den Zuhörer in eine fiktive Welt. Während Kindern vorlesen fast jedem geläufig ist, ist es eine ungewöhnliche Situation Erwachsenen vorzulesen –  und zwar für beide: die Zuhörer und die Vorleser.  

Nicht jeder ist zum Vorleser geboren. Dennoch ist keiner zu schlecht, um anderen etwas vorzulesen. Das macht Mut, denn selbstverständlich fühlt es sich zunächst merkwürdig an, wenn wir anderen etwas vorlesen. Es gilt die eigene Scham zu überwinden. Ist diese Hürde aber erstmal genommen, kann eine inspirierende Zeit entstehen. 

Wir möchten diese alte Kulturtechnik fördern. 

Mit Unterstützung der Bürgerstiftung Bienenbüttel haben wir im vergangenen Jahr begonnen ein Vorlesenetzwerk aufzubauen. Damit alle interessierten, ehrenamtlichen Vorleser das richtige Handwerkszeug erhalten, veranstalteten wir ein eintägiges Training mit einem professionellen Vorleser. Der bekannte Atem-, Sprech- und Stimmlehrer Rainer Rudloff brachte mit lebendiger Sprache und voller Körpereinsatz zehn Mutigen die richtige Vorlesetechnik näher.

Geplant ist es nun, Lesungen z.B. in Kindergärten, Altenheimen oder auch an ungewöhnlichen Orten durchzuführen. Doch  auch uns macht Corona zurzeit die Planung von Veranstaltungen unmöglich. Daher prüfen wir zurzeit die Möglichkeit von Lesungen per Telefon oder beispielsweise als Livestream im internet.

Wer schon jetzt an Lesungen im Internet interessiert ist, wird unter Links fündig:

https://www.bilingual-picturebooks.org/

https://www.stiftunglesen.de/aktionen/vorlesen-corona/Digitale+Vorlesegeschichten/

http://www.amira-lesen.de/#page=home